Weilburg So reizvoll, spannend und interessant der Austausch im Internet oder speziell in sozialen Netzwerken sein mag, so gefährlich kann er auch sein. Kostenlos ist die Nutzung sozialer Netzwerke nicht, denn bezahlt wird mit den persönlichen Daten, so Bundesbankdirektor a. D. Heinz Fuchs, der als Mitarbeiter des WEISSEN RINGS im Komödienbau referierte. Fuchs ist zudem ehemaliger Leiter der Informationstechnologie der Deutschen Bank.
Scheinbar ohne es zu merken, geben wir persönliche Daten von uns preis. Diese können dann auch gegen uns selbst verwendet werde. Identitätsdiebstahl ist ein Beispiel hierfür - Kriminelle bedienen sich der Daten, um mit diesen Betrügereien und Schlimmeres unerkannt zu begehen. Umso wichtiger ist die Präventionsarbeit des WEISSEN RINGS. Kriminalprävention ist ein wichtiger Teil des Opferschutzes. Christine Zips, Vorsitzende von Pro Polizei Weilburg, freute sich, dass mit Bernd Borchert und André Geier zwei Mitarbeiter vom WEISSEN RING gewonnen werden konnten, die von ihren Erfahrungen aus der Opferarbeit berichteten.
Tobias Grän, hauptamtlicher Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle des WEISSEN RINGS, moderierte den Abend gemeinsam mit Heinz Fuchs von der Außenstelle Hochtaunus-Kreis. Das Publikum folgte dem Vortrag gebannt. Fuchs mahnte generelle Zurückhaltung bei der Preisgabe persönlicher Informationen an. Auch empfahl er ein gesundes Misstrauen, wenn man sich im Netz bewegt, denn hier lauern unter anderem Viren, Würmer, Trojaner, Ransomware u. v. m. Betriebssysteme und Software sollten stets aktualisiert und auf den neuesten Stand gehalten werden, um gegenüber den permanent wechsenlden Angriffen geschützt zu sein; akutelle Antiviren- und Ranssomware-Programme sollten installiert sein.
Die perfiden Methoden sind heute soweit, dass der Nutzer ohne es zu merken beim Besuch einer Webseite unbeabsichtigt Schadsoftware herunter lädt. Hiermit und auch mit infizierten Emailanhängen können Daten ausgespäht, Tastatureingaben protokolliert oder ganze Rechner blockiert werden. Fuchs empfahl daher auch auf die SSL-Verschlüsselung bei dem Besuch von Webseiten zu achten. Diese sind am Schloss im Browser vor der URL der Webseite zu erkennen.
Zu ganz besonderer Vorsicht mahnte der Mitarbeiter des WEISSEN RINGS auch im Umgang mit Emails, die bis heute eines der Haupteinfallstore für digitale Bedrohungen seien. Der User, der mal schnell neugierig auf einen unbekannten Anhang klicke und somit unbeabsichtigt Informationen preisgebe, sei hier zur hohen Wachsamkeit angehalten. Mit seinen Ausführungen erreichte Fuchs das interessierte Publikum auf Augenhöhe, da er sein Fachwissen in einer leicht verständlichen Weise präsentierte. Er empfahl sich bei Unsicherheiten an Familienangehörige, Freude, Polizei oder Opferschutzorganisationen zu wenden - so könne präventiv Schlimmeres verhindert werden.
Vorischt, Achtsamkeit und gesunder Menschenverstand werden auch in Zukunft die treuen Begleiter im Umgang mit den Internet sein müssen, so rundete Tobias Grän am Ende des Vortrags den Abend ab. Das gelte für PCs und mobile Endgeräte.
Mehr Informationen zur Arbeit des WEISSEN RINGS erhalten Sie im Netz unter www.weisser-ring.de. Der Verein steht Betroffenen von Kriminalität und deren Angehörigen auch telefonisch für ein Erstgespräch unter der bundesweit kostenfreien Rufnummer 116 006 von 7 Uhr bis 22 Uhr zur Verfügung (https://weisser-ring.de/hilfe/opfer-telefon). Eine Online-Beratung wird ebenfalls angeboten https://weisser-ring.de/hilfe/onlineberatung. Unsere Außenstelle Limburg-Weilburg erreichen Sie telefonisch direkt unter der Telefonnummer 0160 94 82 30 88.
Über die Arbeit des Vereins Pro Polizei Weilburg informiert die Webseite www.ProPolizei-Weilburg.de.
Text: Peter Ehrlich